MÜLL ALS KUNST

Ressourcengewinnung aus Müll - Kunst aus Müll gestalten...

Umweltverschmutzung und Ressourcenknappheit sind wichtige Themen in unserer heutigen Gesellschaft.
Mit unserem 2018er Projekt „Müll als Kunst“ wollen wir darauf aufmerksam machen, dass der alltägliche Müll, der sich in unseren Mistkübeln sammelt, wertvolle Ressourcen enthält aus denen neue Produkte entstehen können.

Das Projekt besteht aus 2 Teilen:

1. Kreativaktion "TrashUp" Müll als Kunst - hier klicken!

2. Infos und Hintergründe zum Thema (einfach hier weiterlesen...)

'TRASHUP' kurz zusammengefasst: Alles ist möglich:

Von gelegten Bildern bis hin zu bewegten Plastiken – eurer Kreativität sind keine Schranken gesetzt.

Macht dann ein paar Fotos und schickt sie an uns – wir stellen in einem ersten Schritt die Bilder in einer Webgalerie und in den social networks aus und planen eventuell eine Ausstellung im öffentlichen Raum.

Recycling, warum?

Unsere Gesellschaft erzeugt große Mengen an Müll, welcher als fester Abfall eines Haushalts oder Industriebetriebs definiert wird.
Wenn Müll ordnungsgemäß getrennt wird, kann dieser wieder- bzw. weiterverarbeitet werden
Wenn Abfall jedoch in den Restmüll geworfen wird, wird er meist verbrannt oder auf eine Mülldeponie gebracht.

Ressourcen sind die Grundlage für alles.

Unabhängig davon was man genau machen möchte - man benötigt Ressourcen!

Beispiel Holzhaus: Am offensichtlichsten ist das an den Rohstoffen zu sehen, denn wenn man kein Holz hat, kann man kein Holzhaus bauen. Aber nicht nur Rohstoffe sind Ressourcen: z.B. man möchte ein Holzhaus bauen, dann benötigt man neben dem Holz auch Werkzeuge, Energie, körperlich fitte ArbeiterInnen und das Wissen wie man ein Holzhaus baut – all das sind ebenfalls Ressourcen. Daraus folgt, dass alles, was es gibt, als Ressource bezeichnet werden kann.

Ressourcenknappheit bedeutet, dass zu wenig von bestimmten Ressourcen verfügbar ist um die Nachfrage zu decken.

Da die Erde endlich ist und nicht unbegrenzt Fläche vorhanden ist, gibt es auch nur begrenzte Vorkommen natürlicher Ressourcen und eine begrenzte Biokapazität.
Biokapazität ist die Fähigkeit der Erde, Abfallprodukte wieder aufzunehmen und Ressourcen zu regenerieren. Wenn die Biokapazität der Erde in einem Bereich überstrapaziert wird, können bleibende Schäden entstehen, von denen sich die Erde nicht oder nur teilweise erholen kann. Die Folgen dieses Überstrapazierens sind u.a. Wasserknappheit, Verlust der Biodiversität (Artenvielfalt) und Verschmutzung der Böden.

Durch die immer wachsende Weltbevölkerung und die zunehmende Lebensqualität in Schwellen- bzw. Entwicklungsländern steigt der weltweite Verbrauch an Ressourcen jährlich an. 2012 wurden 70 Milliarden Tonnen Rohstoffe weltweit gefördert, Berechnungen zufolge soll diese Menge bis 2030 auf 100 Milliarden Tonnen ansteigen.

Aufgrund der in vielen Bereichen glücklicherweise erst potenziellen Ressourcenknappheit macht es Sinn, nach Lösungsansätzen zu suchen.
Einer dieser Lösungsansätze ist, dieselbe Menge an Gütern zu produzieren, während man die für die Produktion benötigte Menge an Ressourcen reduziert.
Ein anderer Lösungsansatz ist das Recyclen.
Beim Recycling werden aus ausgedienten Gegenständen und Abfallprodukten neue Produkte bzw. Ressourcen hergestellt. Um diesen Prozess zu optimieren sollte schon bevor ein Produkt überhaupt produziert wird, überlegt werden wie es später einmal wiederverwertet werden kann.
Dieser Ansatz wird „cradle to cradle“, also „von der Wiege bis zur Wiege“ genannt.

Jetzt stellt sich die Frage was wir tun können, denn jede/r einzelne von uns kann dazu beitragen, dass weniger Ressourcen verschwendet bzw. ohne Verwendung in den Müll geworfen werden.
Wir sind die KonsumentInnen und als diese haben wir die Entscheidung, Produkte zu kaufen oder dies nicht zu tun. Wenn wir mehr regionale und Fairtrade Produkte kaufen oder einfach nur weniger Fleisch essen, sparen wir viele Ressourcen. 1 Kilogramm Fleisch benötigt um ein vielfaches mehr Ressourcen als 1 Kilogramm Gemüse.

  • RETHINK – überlegen, brauche ich das wirklich?

  • REFUSE – verweigern, kann ich mir das benötigte von Familie oder Freunden ausborgen?

  • REDUCE – reduzieren, regionale und Fairtrade Produkte kaufen um die negative Belastung auf die Umwelt und andere Menschen zu reduzieren.

  • RE-USE – weiter verwenden, benutze deine Sachen möglichst lange.

  • REPAIR – reparieren, viele Gegenstände kann man oft mit nur wenig Geld und Aufwand reparieren.

  • RECYCLE – stofflich verwerten, vermeide unnötigen Abfall und entsorge nicht alles in den Restmüll.

Die meisten von uns haben wahrscheinlich schon mal davon gehört und haben auch sicherlich etwas davon zuhause, Müll!

Der/die durchschnittliche ÖsterreicherIn produziert 587 Kilogramm Müll pro Jahr (2017), das sind über 100 Kilogramm mehr als der/die durchschnittliche EU BürgerIn produziert (durchschnittlich 481 Kilogramm Müll pro Kopf im Jahr 2017).
In Österreich werden von den 578 Kilogramm pro Kopf 550 Kilogramm behandelt. 37% werden verbrannt, 35% kompostiert, 24% recycelt und 4% deponiert.
Das heißt, mehr als die Hälfte des anfallenden Mülls wird wiederverwertet.

In Österreich gibt es keine einheitliche Müllentsorgung, diese wird von den Gemeinden, Städten bzw. Abfallverbänden selbst übernommen.
Da die Organisation der Müllentsorgung in der Hand der Gemeinden liegt, sollte man sich am besten selbst informieren, wie in der eigenen Gemeinde Müll getrennt wird.
Aufgrund des komplexen Mülltrennsystems in Österreich forderte der Verband der Österreichischen Entsorgungsbetriebe (VOEB) im Herbst 2017 eine Vereinheitlichung der unterschiedlichen Gesetze zu einem einzigen Ressourcen-Wirtschaftsgesetz, mit dem die Müllentsorgung in Österreich geregelt werden soll. In Österreich fallen jährlich rund 1,4 Millionen Tonnen Restmüll an, von denen ein erheblicher Anteil vermeidbar wäre.

Müll und Ressourcenknappheit stehen in engem Zusammenhang zueinander.
Um Konsumgüter zu produzieren werden Ressourcen benötigt, wenn diese Konsumgüter dann ausgedient haben, oder als Fehlkauf direkt entsorgt werden, sollte dies ordnungsgemäß gemacht werden. Denn wenn der Müll ordnungsgemäß getrennt wurde, kann dieser leichter wiederverwertet werden, wodurch weniger wertvolle Ressourcen verloren gehen.

In einer ökologisch idealen Welt hätten wir wahrscheinlich gar keinen wirklichen Müll. All jenes, für das man selbst keine Verwendung mehr hätte, würde entweder weitergegeben, zu etwas neuem weiterverarbeitet, oder kompostiert und dadurch wieder in den natürlichen Kreislauf eingespeist werden.
Da wir nicht in dieser ökologisch idealen Welt leben, haben wir Müll.
Dieser Müll, der sich über die Jahre angesammelt hat, wird bei uns zu einem Problem um das man sich kümmern muss.

Das bekannteste Müllproblem ist Plastikmüll. Plastik verrottet nur sehr langsam, ein Plastiksackerl benötigt dazu etwas mehr als 100 Jahre und eine Plastikflasche mehrere 1000 Jahre. Ein besonders großes Problem ist das Plastik im Meer.

Plastikmüll im Meer ist nicht nur für Meereslebewesen eine große Gefahr, sondern auch für den Menschen, der wiederum diese Tiere isst, womit das Plastik auch in seinen Körper gelangt.

Mehr Informationen zum Thema Plastikmüll findet ihr bei unserem Projekt "Achtung! Plastik!" [http://www.ejoe.at/schoepfungsverantwortung/2016-achtung-plastik/achtung-plastik-infos-uebungen.html]

Alte, ausgediente und entbehrliche Gegenstände können viel mehr als einfacher Müll oder Abfall sein. Manche KünstlerInnen nehmen unseren alltäglichen Abfall und verwenden diesen, um ihren künstlerischen Visionen freien Lauf zu lassen. Ob man jetzt wie Arman (Armand Pierre Fernandez) Haushalts- oder Straßenmüll in Plexiglaskästen als eine Art Spiegel der Wegwerfgesellschaft ausstellt, oder wie Katell Gélébart aus ausgedienten Gegenständen neue Möbel, Kleidungsstücke oder Tapeten designt, Müll hat viel mehr Anwendungsgebiete, als es anfangs scheint. Ein weiteres schönes Beispiel ist Dario Tironi der aus dem, was in unseren Augen Müll ist, bunte, lebensnahe Plastiken kreiert.

Kunst kann Müll ein neues Leben geben und auf die Müllproblematik unsere Gesellschaft aufmerksam machen. Wenn man also Kunstwerke aus Müll kreiert, recycelt man nicht nur den Müll selbst, sondern bringt anderen Menschen die Probleme unserer Wegwerfgesellschaft näher und inspiriert sie, Lösungen für diese zu finden.