Reformationstagsaktion

Ein paar Hinweise

Die Reformations-Aktion findet im Rahmen der ChurchNight statt.

Die ChurchNight ist beim Evangelischen Jugendwerk in Württemberg entstanden und gibt es mittlerweile auch in anderen Teilen Deutschlands und in Österreich.

Was ist ChurchNight?

ChurchNight ist eine Initiative des Evangelischen Jugendwerks Württemberg. ChurchNight übersetzt Luthers Reformthesen seit 2006 "hell.wach.evangelisch." in die heutige Zeit. Am 31.10. soll die Wiederentdeckung der biblischen Botschaft gefeiert werden. Was Luther vor fast 500 Jahren elektrisierte, berührt Menschen auch heute. Ob Jugendgottesdienst mit Thesenanschlag oder eine reformatorische Kürbiskochshow - bei einer ChurchNight verbindet sich Fantasie mit einem elementaren Glaubenszeugnis.
Die ChurchNight-Kampagne selbst versteht sich als ein Veranstaltungsnetzwerk. Veranstalter profitieren von den Erfahrungen anderer, sind Teil einer gemeinsamen Bewegung und werden vom ChurchNight-Büro bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung unterstützt.
Mehr Infos unter www.churchnight.de oder bei der Geschäftsstelle der EJÖ mit der Telefon-Nummer 01 / 317 92 66 anrufen.

Folgende Dinge sind wichtig, wenn ihr bei der Reformations-Aktion mitmacht:

  • die Aktion bei der EJÖ (Office(at)ejoe.at) anmelden (Wer ihr seid und wo ihr das macht)
  • das ChurchNight-Logo bei der Aktion benutzen
  •  im Anschluss der EJÖ einen kurzen Bericht darüber schicken

Wie ihr die Reformations-Aktion mit eurer Gruppe vor Ort umsetzt, bleibt eurer Kreativität überlassen.

Die Aktion sollte folgende Kriterien erfüllen:

  • sie sollte den Kindern Spaß machen
  • sie sollte kurz sein und sofort klar machen, um was es geht
  • sie sollte den Reformationstag ins Gedächtnis rufen
  • sie sollte zum Nachdenken anreden, aber nicht frömmelnd sein
  • sie sollte möglichst die ganze Gruppe einbeziehen

Zudem muss die Aktion dem Alter der Kinder entsprechen - und für die Menschen an der Haustür verständlich sein. Hier braucht es auch Beratung durch die Kinder - nur was für sie "stimmig" ist, sollte auch umgesetzt werden. Es empfiehlt sich, das Überreichen vorher zu üben.

Die Luther-Gruppen sollten sich deutlich von "Halloween"-Geistern unterscheiden. Die Menschen hinter der Haustür rechnen mit Halloween-Gespenstern und sollten möglichst schnell begreifen können, "dass hier was anderes gespielt wird".Ein Outfit im Stil von "Luther und Kollegen" bzw. "Katharina und Co." lässt sich aus Kartoffelsäcken oder anderen groben Stoffen recht einfach nähen.

Ein Transparent oder Schild transportiert viel Botschaft: z. B. "Mit Luther in der Kutte von Haus zu Haus" - oder "31.10. - Martin Luther lässt grüßen".
Die Kinder verteilen Geschenke: z. B. Lutherbonbons oder Post- bzw. Grußkarten mit einem Lutherspruch: "Und wenn morgen die Welt unterginge - ich würde heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen..." Einfache, selbstgemachte Postkarten (mit Kartoffeldruck-Motiv? In Apfelform?) - vorlesen und weitergeben.

Tipps...

Rezept Luther-Weckerl 

500 g Mehl*
1 Würfel Hefe
50 g Zucker*
250 ml Milch*
50 g Butter*
1 Messerspitze Salz
100 g grob geriebene Mandeln
wenige Rosinen
1 Packerl kleingehacktes Zitronat
Staubzucker zum Bestäuben
*die EJÖ empfiehlt die Verwendung von regionalen Produkten aus biologischem Anbau


ZUBEREITUNG:
Aus den Zutaten einen Hefeteig bereiten und gehen lassen. Nochmals durchkneten und Weckerl von ca. 50g formen. Kreuzweise einschneiden, nochmals gehen lassen und im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad ca. 20 Min. backen lassen. Am Schluss mit Staubzucker bestreuen.
 

Zitate von Martin Luther

  • "Christus wacht mit größerer Sorge über dich als du selbst."
  • "Einen traurigen, verzagten Menschen fröhlich zu machen, ist mehr, als ein Königreich zu erobern."
  • "Jeder handle so, als wenn Gott durch ihn eine große Tat will."
  • "Mit jedem Kind, das dir begegnet, ertappst du Gott auf frischer Tat."
  • "Wenn Gott keinen Spaß verstünde, so möchte ich nicht im Himmel sein."

Bibelverse mit zentraler Bedeutung für die Reformation

  • Und dass sie für gerecht erklärt werden, beruht auf seiner Gnade. Es ist sein freies Geschenk
    aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus.
    Römer 3,24
  • Dadurch, dass Christus am Kreuz sein Blut vergoss, hat Gott Frieden geschaffen. Die Versöhnung durch Christus umfasst alles, was auf der Erde, und alles, was im Himmel ist.
    Kolosser 1,20
  • Der Gerechte wird aus Glauben leben.
    Römer 1,17
  • Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab,
    damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.
    Johannes 3,16

Mögliches Programm zur Ergänzung

  • thematische Einheit zum Thema Reformation
  • Reformations-Gottesdienst
  • Reformationsabendessen, z.B. in der Kirche

Hintergründe Halloween

Halloween stammt ursprünglich aus Irland und kam mit der Welle irischer Einwanderer im 19. Jhd. in die USA, wo es nach Weihnachten zum zweit wichtigsten Fest geworden ist. Halloween findet am Abend vor Allerheiligen, also am 31. Oktober statt. Daher auch der Name, der sich aus dem englischen  "all hollows eve" auf nicht nachvollziehbarem Weg zu Halloween entwickelt hat. In Irland hat sich nach der Entstehung des Christentums durch die Beibehaltung alter heidnischer Bräuche Halloween entwickelt. Über die vorchristliche keltische Religion ist wenig bekannt und daher der Ursprung nicht sicher nachweisbar. Es gibt Quellen, nach denen Priester in Masken umhergingen und Gaben von den Menschen forderten um Totengeister zu besänftigen. Es ist möglicherweise der Ursprung für das "Von Tür zu Tür ziehen um eine Gabe zu erheischen".
In den USA hat Halloween allerdings gar keinen religiösen Sinn mehr.

Hintergründe Reformation

Anfang des 16.Jahrhunderts tritt Martin Luther in den katholischen Orden der Augustiner-Eremiten ein.
Er wird Professor an der Universität in Wittenberg und hält Vorlesungen über die Bücher der Bibel. Martin Luther ist immer wieder verzweifelt über seine Sündhaftigkeit und hat das Gefühl, dass er Gott gegenüber trotz aller Anstrengung zu wenig Reue zeigt, und so zu dem Schluss kommt, dass er keine Chance hat, Gottes Gnade zu bekommen.
Beim sogenannten "Turmerlebnis" erfährt Martin Luther die Wendung als er im Römerbrief des Paulus Kapitel 1,17b liest: "Der Gerechte wird aus Glauben leben". Plötzlich wird ihm klar, dass Gott durch die Gerechtigkeit des gekreuzigten Christus den Menschen ohne Bedingung Gnade schenkt. Er erkennt, dass jede religiöse Leistung hinfällig wird und dass alles Gottes Geschenk und Gabe ist. Dies erfüllt Martin Luther mit paradiesischer Freude.
Mehr und mehr wird Martin Luther bewusst, wie viele Missstände innerhalb der katholischen Kirche während der damaligen Zeit verbreitet sind, die mit der Botschaft der Bibel nicht vereinbar sind. Vor allem der Ablasshandel, durch den sich die Gläubigen von ihrer Sünde freikaufen können, veranlasst Luther, auf die Missstände aufmerksam zu machen.

Er verfasst  95 Thesen und schlägt sie am Abend vor Allerheiligen im Jahre 1517 an die Tür der Schlosskirche.
Durch Johannes Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks werden die 95 Thesen rasch vervielfältigt und in ganz Deutschland verbreitet.
Luther hatte nicht die Absicht, eine neue Kirche zu gründen, sondern forderte, dass innerhalb der katholischen Kirche die Missstände beseitigt werden. Die Forderungen kamen bis vor den Papst. Für die Führer der katholischen Kirche war Luther ein Aufrührer, der beseitigt werden musste.
Durch die politischen Umwälzungen und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung hatte Luther auch Verbündete. So wird er von sächsischen Soldaten "entführt" und fand Schutz auf der Wartburg in Thüringen, wo er das Neue Testament in die deutsche Sprache übersetzt. Neben Luther trieben auch viele andere wie Philip Melanchthon oder der Kärntner Landeshauptmann Hans Ungnad die Veränderungen innerhalb der Kirche an.
Durch politische Machtinteressen und Abspaltungsbestrebungen hat die Erneuerungsbewegung letztendlich dazu geführt, dass in vielen Teilen Europas von der katholischen Kirche losgelöste protestantische Kirchen entstanden sind.