Lebensraum Apfelbaum

Der Apfelbaum ist zu jeder Jahreszeit Lebensraum unzähliger Tiere.

Einige Tiere nutzen den Baum, andere schaden ihm.

Im Frühjahr schlüpfen in den Ritzen der Rinde die ersten Blattläuse. Sie lieben es aus den Knospen den süßen Saft zu saugen. Da sie nicht alles verdauen können, scheiden sie den Rest hinten in Tropfen aus. Dieser süße Saft ist besonders beliebt bei Florfliegen, Ameisen und Marienkäfern.

Florfliegen und Marienkäfer mögen aber nicht nur die Ausscheidungen der Blattläuse, sondern fressen auch gerne gleich die ganze Blattlaus.
Ein Marienkäfer frisst pro Tag 50 Blattläuse- sowohl die Larven als auch die fertigen Blattläuse.  Auch die Spinnmilben gehören zur Nahrung des Marienkäfers. Insgesamt ergibt das 3.000 Schädlinge in einem Marienkäferleben.

 

Springspinnen und Raubwanzen – sie saugen die Blattläuse aus- fressen diese auch gerne. Trotzdem sind die Blattläuse noch nicht ausgestorben. Sie können sich nämlich ohne Befruchtung klonen.

Im blühenden Apfelbaum summt und brummt es. Bienen, Hummeln und Wespen sind die fleißigen Helferinnen beim Bestäuben der Bäume.

 

Auch viele Vögel bedienen sich am Blattlaus-Menü, wie zum Beispiel die Blaumeise und die Kohlmeise.

Noch ein weiterer Schädling schlüpft im Frühjahr – der Apfelblütenstecher. Er bohrt in 20-30 noch unreifen Blüten ein Loch und legt jeweils ein Ei hinein. Die Larven fressen die unreifen Staubgefäß- und Pollenanlagen, verpuppen sich im Frühherbst, um im kommenden Jahr zur Blütezeit wieder zu schlüpfen.

Auch für den Apfelwickler, ein Nachfalter, ist ein Apfelbaum das Paradies. Er legt seine Eier auf den Früchten ab. Die geschlüpften Larven bohren ein Loch durch die Apfelschale und fressen sich dann am Fruchtfleisch genüsslich satt. Vor dem einbrechenden Winter übersiedeln die Larven in die Rinde, wo sie sich verpuppen, um im kommenden Jahr zur Apfelreife erneut zu schlüpfen.

Im Geäst des Apfelbaums bauen Vögel gerne ihr Nest. Eichhörnchen bauen ihre Kobel in den Baumästen und auch Siebenschläfer beziehen gerne Baumhöhlen. Am Boden teilen sich im Herbst die abgefallenen reifen Früchte Schmetterlinge, Wespen, Rehe, Igeln und manchmal auch Wildschweine. Für viele Vögel wie Drosseln, Finken und Amseln, stellen die abgefallenen Früchte im Winter eine wichtige Stärkung dar.

Auch im Wurzelgeäst leben Tiere wie Mäuse, Regenwürmer und Maulwurfe. Sie lockern den Wurzelboden auf, um die Wurzeln gut zu belüften. Wie wichtig der Regenwurm für die Bodenqualität ist, kannst du in unserem Schöpfungsprojekt 2019 nachlesen. Maulwürfe als reine Insektenfresser helfen dem Apfelbaum, indem sie Käfer und Larven fressen.

Das Leben am, unter und auf dem Apfelbaum ist bunt und lebendig.

 

Da Apfelbäume Flachwurzler sind, bevorzugen sie die Gemeinschaft mit  Beerenhölzern wie Ribisel. Der spezifische Geruch der Pflanzen hält Wühlmäuse und andere Nager von den Apfelbaumwurzeln fern. Auch Ringelblume, Akelei, Kapuzinerkresse und Rhabarber vertragen sich gut mit Apfelbäumen, den als sogenannter Lebendmulch versorgen sie den Baumstamm regelmäßig mit verrottbaren Pflanzenteilen.