4. Jahrestagung
FÜR GEMEINDEPÄDAGOG:INNEN und JUGENDREFERENT:INNEN
Himmlisch anders? Jugendarbeit „all inclusive“!
Neurodiversität als Chance in der Arbeit mit jungen Menschen
PROGRAMM
Freitag. 16.1.2026
15.00 – 15.30 Ankommen (Kaffee, Kuchen)
15.30 – 16.30 Kennenlernen, Themeneinstieg
16.45 – 17.30 Einblicke aus der Praxis
17.30 – 18.30 Plenum
18.30 – 18.50 Abendgebet
19:00 Abendessen optional
ab 20.30 Spielebörse optional
Samstag, 17.1.2026
09.00 – 9.15 Morgengebet
09.15 – 12.30 „Die Welt neurodivers erleben“
mit Christoph Marte
12.30 – 14.00 Mittagessen
14.00 – 17.30 „Chancen und Herausforderungen in der Zusammenarbeit“
mit Christoph Marte
17.30 – 18.00 Abendgebet
Sonntag, 18.1.2026
09.00 – 09.30 Theologische Gedanken zum Tagungsthema
mit Helene Lechner & Bettina Növer
09.30 – 11.00 Autismus & Kirche
mit Felix Zych und Chiara Brandstätter
11.15 – 12.15 Gottesdienst
ab 12.30 Mittagessen optional
REFERENT
Christoph Marte
Sozialarbeiter, Supervisor und CoachÜber 20 Jahre engagiere ich mich ehrenamtlich in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, zum Beispiel im Rahmen von Kinderstunden, Freizeiten oder Mentorenprogrammen bei den Baptisten.
Ich verbinde Know-how mit Empathie und begleite Fachkräfte und Teams dabei, herausforderndes Verhalten zu verstehen und neue Wege im Umgang zu entwickeln. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, deren Verhalten oft mehr über die Welt und ihre Erfahrungen aussagt als über ihre Absichten.
Zusammenarbeit ermöglicht vieles, dabei ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen. Es geht darum, Räume für Kooperation zu schaffen und achtsam mit den eigenen Bedürfnissen umzugehen. Gute Zusammenarbeit basiert nicht nur auf Offenheit, sondern auch auf Klarheit darüber, was ich selbst leisten (nicht leisten) kann.
Was steckt hinter dem Verhalten, das in Gruppen auffällt?
Ob ADHS, Autismus oder soziale Unsicherheiten – wir sprechen über mehr als Diagnosen. Es geht um echte Teilhabe und darum, wie wir Verständnis, Struktur und Entwicklungsräume für alle Beteiligten schaffen können.
Ich biete:
Impulse zu neurodivergentem Verhalten, Gruppendynamik & Kinderschutz.
Reflexionsräume und Austausch – um voneinander zu profitieren.
Praktische Inputs für „schwierige“ Gruppensituationen.
Unterstützung beim Aufbau einer inklusiven Haltung – mit Klarheit, Mut und Humor.
Der Workshop zielt darauf ab, mehr Verständnis für diejenigen zu entwickeln, die die Welt neurodivers erleben.
Herauszufinden, wie Menschen mit Glauben und Spiritualität möglichst niederschwellig in Kontakt gebracht werden können.
Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu reflektieren und mögliche Ansätze und Lösungen für Herausforderungen zu erkennen.
Felix Zych
Lehramtsstudent Sekundarstufe Diakoniebeauftragter Christuskirche Wien-FavoritenMein Name ist Felix Zych, ich bin 21 Jahre alt und mit 11 Jahren habe ich meine Autismus-Diagnose erhalten. Viele Jahre habe ich einfach mit der Diagnose meinen überwiegend schulischen Alltag ohne größere Probleme gelebt.
Doch mit dem Wechsel von der Schule auf die Universität haben sich die Probleme fehlender Unterstützung, welche ich in der Schule noch hatte, gezeigt.
Ich begann also mich mit den Möglichkeiten rund um das Studieren mit Autismus und somit einer Behinderung zu beschäftigen - auch in rechtlicher Hinsicht. Und je mehr ich mich mit dem Thema Autismus beschäftigte, desto größer wurde der Wunsch, dass ich anderen Personen dieses Wissen aus Literatur und eigener Lebenserfahrung näher bringen kann. Und so stehe ich nun ca. 10 Jahre nach meiner Diagnose und rede ganz offen über mein Leben im Autismus-Spektrum. Im April 2025 haben wir in meiner Pfarrgemeinde, der Christuskirche Wien-Favoriten, einen autismusfreundlichen Gottesdienst gefeiert.
Ebenfalls bin ich auch Mitglied des Vereins im spektrum, welcher ebenfalls rund um das Thema Autismus sensibilisieren möchte.
Meine Angebote sind grundsätzlich einfach die Sensibilisierung rund um das Leben im Autismus-Spektrum für alle Personen. Sei es für Lehrpersonen bei Fortbildungen an der KPH Wien, Mitarbeitende in Pfarrgemeinden oder einfach interessierte Privatpersonen. Ich stehe allen als Ansprechperson und Referent zur Verfügung.
“In einer Gesellschaft, in der oft von Normalität gesprochen wird, ist es schwierig, nicht in das typische Muster zu passen. Auch ist es schwierig für mich, mit der hektischen, oftmals lauten und nicht inklusiven Gesellschaft umzugehen. Diese Ansicht der Normgesellschaft und der Anderen muss sich ändern. Denn durch die ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention haben auch wir Behinderte ein Recht auf unbeschränkte Teilnahme am Gesellschaftsleben.”
Bei Fragen kontaktieren Sie mich gerne per Mail: f.zych@outlook.com
Chiara Brandstätter
Lehrerin, Primarstufe, Schwerpunkt Inklusive PädagogikMein Name ist Chiara Brandstätter. Als autistisches Kind hatte ich in der Schule selbst einige Schwierigkeiten. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, Lehramt Primarstufe mit dem Schwerpunkt Inklusive Pädagogik zu studieren, um inklusive Bildung für alle mitgestalten zu können. Mittlerweile unterrichte ich an einem Bildungscampus mit den Schwerpunkten Integration und Inklusion. Auch außerhalb der Schule versuche ich mich für Inklusion einzusetzen. Ich bin beim Verein im spektrum und im Netzwerk Mission Inklusion aktiv.
Mit 18 Jahren bin ich in eine inklusive WG gezogen, wo ich auch zum ersten Mal bewusst in Berührung mit unterstützter Kommunikation gekommen bin. Unterstützte Kommunikation (kurz UK) ist ein riesengroßes Themengebiet, bei dem es grundsätzlich um alternative und ergänzende Kommunikationsformen geht, hauptsächlich für Menschen, die keine, wenig oder nicht in jeder Situation über Lautsprache verfügen. Besonders bei der Arbeit mit Kindern mit erhöhtem Förderbedarf ist UK ein wichtiges Thema für mich geworden. Methoden und Hilfsmittel der UK, welche wir in der Schule nutzen, sind beispielsweise Kärtchen mit Bildern und Symbolen, sprechende Tasten, Gebärdenunterstützte Kommunikation (GuK), Talker und mehr.
All behavior is a form of communication - Jedes Verhalten ist eine Form von Kommunikation.
Und wenn das Verhalten von jemandem für mich keinen Sinn ergibt, habe oder verstehe ich wohl nicht den ganzen Kontext dahinter.
Inklusion ist nicht einfach nur „nett“. Inklusion ist ein Menschenrecht. Inklusion geht uns alle an.
Ich spreche gerne über die Themen Autismus und Inklusion (besonders inklusive Bildung).
Bei Fragen kontaktieren Sie mich gerne per Mail: chiara.brandstaetter(at)gmail.com