Bei der EJÖ wird schon seit über 20 Jahren gegendert.
24. Oktober 2025

Wir müssen zwei Werte der Inklusion abwägen: Verständlichkeit und die Sichtbarkeit aller Menschen. Sprache prägt Denken – so beschlossen die Delegierten im JuRÖ (= Jugendrat für Österreich) bereits vor vielen Jahren, allen Geschlechtern zu zeigen, dass sie bei der EJÖ willkommen und gleichberechtigt sind. Die damaligen Delegierten handelten aus freiem Entschluss – aus ihrem Glauben heraus.
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit. So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“ (Galater 5,1)
Deshalb sehen wir mit Sorge, wenn frei gewählten Vertreter:innen im Parlament das Gendern verboten wird. Wir bei der EJÖ sind weder für Gender-Verbote noch -Gebote!
Verstehenshemmnisse und Bürokratie sind relevante Argumente – doch Errungenschaften, die Gleichberechtigung und Frieden fördern, dürfen nicht autoritativ zurückgenommen werden.
Demokratischer Diskurs heißt für uns als Protestant:innen: miteinander sprechen, Kompromisse suchen, Einsprüche hören. Darauf vertrauen wir und dahinter wollen wir nie zurück.
Für uns sind alle Menschen gleich
– wichtig,
– wertvoll,
– erwähnenswert
– und den Aufwand wert,
weil wir alle Ebenbilder unseres dreieinigen G^TTES sind, der:die sich Gemeinschaft mit uns und Vielfalt für uns wünscht.
Gott ist uns Mutter und Vater zugleich, Freund, Vertraute und inspirierende Seins-Kraft. Er:Sie ist die Liebe und möchte, dass wir einander in Liebe begegnen.
Für uns umfasst eine liebevolle Begegnung das Gendern – und das Akzeptieren, dass es nicht für alle ein Wohlfühlraum ist. Daher darf bei uns jede:r Delegierte im JuRÖ gendern, aber niemand muss. Diese Freiheit, die uns Evangelischen ein hohes Gut ist, wünschen wir uns auch für unsere Parlamentarier:innen.
Denn: „Wo der Geist G^TTES ist, da ist Freiheit.“ (2. Korinther 3,17)
Bettina, Jugendpfarrerin